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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 339 mal aufgerufen
 Svenjas Berichte
Svenja Offline




Beiträge: 50

12.05.2005 16:33
Mein erster Tag Antworten

12.05.2005

Heute kam ich zum ersten Mal auf den Hof. Ich war aufgeregt. Nicht nur, dass ich bereits ein eigenes Pferd besaß, nein, ich war auch Pfleger der Verkaufspferde. Aus dem Reiten würde ich jedenfalls so schnell nicht wieder herauskommen. Gegen 9 Uhr kam ich mit dem Rad auf dem Hof an. Da niemand dort war, ging ich sofort in den Stall. Ich kannte mich mittlerweile ja dort aus, da mir vor ein paar Tagen schon alles gezeigt worden war. Frami stand nicht mehr in seiner Box. Also ging ich in die Sattelkammer, holte sein Halfter und stiefelte damit zur Koppel. Ich erkannte Frami sofort. Schwungvoll umrundete er gerade im Trab die Koppel. „Frami!“, rief ich leise. „Komm mal her!“ Er spitzte die Ohren und sah zu mir herüber. „Ja komm, mein Süßer! Leckerchen!“ Ich war mir nicht sicher, ob er die Leckerlis auf meiner Hand sah, roch oder das Wort erkannte, jedenfalls kam er elegant auf mich zugetöltet. Ich gab ihm die Leckerlis, klopfte ihm lobend den Hals und legte ihm das Halfter an. Ich führte ihn von der Koppel und schloss sorgfältig das Gatter hinter mir. Dann führte ich Frami zum Putzplatz, wo ich ihn anband. Ich holte schnell meine Putzsachen und legte los. Zuerst kratzte ich ihm sorgfältig die Hufe aus. Dann säuberte ich ihn grob mit dem Striegel. Zum Schluss strich ich ein ums andere Mal, viel länger, als eigentlich nötig, mit der Kardätsche durch sein seidiges Fell. Schließlich brachte ich die Putzsachen wieder weg und kam mit dem Sattelzeug wieder. Ich legte Frami die Decke auf und strich sie glatt, dann legte ich vorsichtig den Sattel darüber, schloss den Gurt und kammerte noch einmal ein. Während ich den Schweifriemen festzog, redete ich mit meinem Süßen. „Na, mein Schatz?! Hast du Lust, ins Gelände zu gehen?“ Frami schnaubte. „Gut, machen wir. Aber du musst mir versprechen, ganz lieb zu sein, in Ordnung?“ Er schnaubte wieder und sah mich aus klugen Augen an. Irgendwie war ich mir sicher, dass er mich verstand. Jetzt legte ich ihm das Halfter über den Hals und legte ihm dann die Trense an. Ich gurtete nach. Ich stellte fest, dass der Sattel relativ stabil und somit von einer gewissen Schwere war. Das würde mir, wie ich wusste, das häufige Nachgurten ersparen. Jetzt machte ich Frami los und führte ihn ein Stück von den Anbindebalken weg. „So, mein Süßer, auf geht’s!“ Ich setzte meinen Fuß in den Steigbügel und schwang mich vorsichtig in den Sattel. Ich setzte mich zurecht und gab dann leichten Schenkeldruck. Frami wendete gehorsam und wir ritten vom Hof. Ich wandte mich nach der Einfahrt nach links, denn nach etwa hundert Metern sah ich einen Weg ins nahe Wäldchen abbiegen. Den wählte ich. Frami schritt eifrig und elegant voran. Ich fühlte mich pudelwohl im Sattel und hätte beinahe laut geseufzt. Ich klopfte Frami stattdessen den Hals und sah mir die Landschaft an. Wir ritten jetzt in den Wald hinein. Er war doch größer, als ich erwartet hatte, doch durch die lichten Bäume kam das Sonnenlicht herein und es wurde angenehm warm. Nach ein paar Minuten parierte ich Frami durch. Er gehorchte brav. Ich gurtete schnell vom Sattel aus nach und dann ging es weiter. Nach ein paar Schritten Framis gab ich eine halbe Parade und ließ ihn dann in Pass springen. Ich hatte ihn ja schon einmal auf Probe geritten, und dabei gemerkt, dass der Pass seine extreme Stärke war. Das war mir auch bestätigt worden. Ich setzte mich tief in den Sattel und ließ Frami laufen. Nach ein paar Minuten lief der Weg aus; wir befanden uns jetzt überraschend vor einem See. Da es so warm geworden war, zögerte ich nicht und ließ Frami am Rand entlang passen. Ein Schild, auf dem ausdrücklich geschrieben stand, dass dies hier ein Pferdesee war, bestätigte mir mein Tun und ich ließ Frami freudig weiterrennen. Ich spürte, wie er unter mir immer mehr beschleunigte. Ich machte eine halbe Parade. Er spitzte die Ohren, und ich ließ ihn weiterlaufen. Schließlich war er ein Hengst, und so lange er mir gehorchte, konnte er sich auspowern, so viel er wollte. „Lauf, mein Süßer, lauf!“, raunte ich ihm zu, und seine Schritte wurden noch weiter. „Erfolg“, murmelte ich vor mich hin, „ja, mein Süßer, das passt zu dir!“ Ich ließ die Zügel etwas länger werden und genoss es einfach so. Erst, als Frami den relativ großen See fast zu Dreivierteln umrundet hatte, parierte ich ihn durch zum Schritt und ließ ihn etwas tiefer im Wasser gehen, jedoch nur so, dass er die Beine ungehindert heben konnte. Begeistert klopfte ich ihm den Hals. Nachdem ich sicher war, dass er sich jetzt ausgetobt hatte, schnallte ich die Steigbügel hoch und so ging es zurück zum Hof. Dort ließ ich mich von Framis Rücken gleiten und legte ihm das Halfter über den Hals. Ich nahm ihm die Trense ab und legte ihm das Halfter an. Ich ging, das Gebiss abspülen und die Trense wegbringen. Dann nahm ich Frami auch den Sattel ab und brachte ihn weg. Auf dem Rückweg brachte ich das Putzzeug mit. Ich kratzte Frami die Hufe aus und bürstete sorgfältig Sattellage und die Lage des Schweifriemens. Dann nahm ich ein weiches Tuch und wischte Frami die Schweißreste und die Beine, die mit dem Seewasser in Berührung gekommen war, ab. Wieder machte ich etwas länger, da ich mich an Frami nicht satt sehen konnte. Schließlich brachte ich das Putzzeug weg und fegte schnell dort, wo ich geputzt hatte, während Frami genüsslich einen dicken Apfel als Belohnung mampfte. Ich brachte ihn auf die Koppel und sah ihm nach ein Weilchen beim Grasen zu. Dann entschloss ich mich, für heute nach Hause zu fahren.

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Ich würd euch gerne näher kennen lernen!

Ábóti Offline




Beiträge: 84

12.05.2005 19:47
#2 RE:Mein erster Tag Antworten

Wow, klasse Bericht, wirklich, und vorallem so schön lang

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LG, Lena

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