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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 263 mal aufgerufen
 Svenjas Berichte
Svenja Offline




Beiträge: 50

10.06.2005 12:40
Endlich wieder da! Antworten

10.06.2005

Als ich heute auf den Hof kam, war es natürlich wieder früh ^^. Was sollte ich mit meinem Job auch anderes tun, als mein zweites Zuhause auf dem Hof zu haben?
Die Pferde standen noch in den Boxen, einige fraßen noch. Ich ging, um Framis Halfter zu holen. Damit ging ich zu ihm in die Box und legte es ihm an, nachdem ich ihm ein paar Leckerlis gegeben hatte. Er schnaubte zutraulich und ich ging mit ihm zum Putzplatz, wo ich ihn anband und seine Putzbox holte. Ich kratzte seine Hufe aus und bürstete sorgfältig die Sattellage mit dem Striegel. Während ich sein Fell mit der Kardätsche zum Glänzen brachte, sah er beinahe sehnsüchtig in Richtung nahes Wäldchen. „Nein, mein Süßer, heute wird gearbeitet. Wir wollen schließlich allen Leuten zeigen, dass Isländer nicht nur Freizeitpferde sind, nicht wahr? Aber wenn du unbedingt möchtest, gehen wir auf den Platz.“ Ich stellte die Putzbox an die Seite und holte Framis Sattelzeug. Ich legte ihm die Decke auf und strich sie gerade. Dann legte ich den Sattel darüber, kammerte ein und zog den Gurt stramm. Ich verschloss den Schweifriemen und legte Frami dann das Halfter über den Hals. Ich bot ihm das Gebissstück an und verschnallte die Trense. Als ich ihn gerade über den Hof führte und den Platz anstrebte, knallte es über uns und strömender Regen prasselte nieder. Frami machte aufgrund des Donners einen entsetzten Satz und ging vorne hoch. Ich murmelte ihm ein paar beruhigende Worte zu, und raste dann neben ihm her zur Halle. Frami wechselte verängstigt von Pass in Galopp und zurück, machte Bocksprünge und gab erst Ruhe, als wir in der Halle standen. Die Tür fiel ins Schloss und ich rang nach Luft. Schnell schloss ich die Luke über der Tür. Frami liefen gepeinigte Schauer über den Rücken. Ich summte ihm seine Lieblingsmelodie vor und nahm ihm den Sattel dabei ab. Der Regen stürmte auf das Dach der Halle ein. Ich legte den Sattel auf die Bande in einer Ecke und schwang mich vorsichtig auf Framis Rücken. Er war jedoch noch so schockiert, dass er nochmals stieg. Ich griff geistesgegenwärtig in die Mähne und verhinderte so, dass ich gegen die Bande geschleudert wurde. Frami stand jetzt ganz still, nur unterbrochen durch das Zittern seines Körpers. Ich zögerte jedoch nur kurz und presste ihm die Hacken in die Seite. Das war zuviel für ihn. Er ging im Galopp durch. Jeder Zuschauer hätte entweder Frami für durchgeknallt oder mich für eine miserable Reiterin gehalten – oder beides. Doch bei so etwas war ich wirklich einmal Zuschauer gewesen. Es war schwer zu erklären, aber in so einer Situation muss man besonders Hengste einfach auspowern, sonst hatte man hinterher sein ganzes Leben lang ein nervöses, ängstliches Pferd. Nur war „auspowern“ leichter gesagt als getan. Während ich mich bemühte, Frami anzutreiben, damit es für ihn nicht so aussah, als wäre es sein eigener Willen, hielt ich mich mit einer Hand in der Mähne fest und hielt mit der anderen Hand die Zügel. Schnell ging ich in eine Art Westernsitz über. Nach unzähligen Runden, die durch Donner und heftiger werdenden Regen immer mal wieder beschleunigt wurden, fing Frami an zu schnaufen. Versuchsweise zupfte ich kurz am Zügel. Frami parierte gehorsam. Ich klopfte ihm den Hals und ließ ihn anhalten. Ich ließ mich von seinem Rücken gleiten und führte ihn hinüber zum Lichtschalter. Die Deckenlichter flammten auf. Inzwischen war es nämlich nahezu stockduster geworden, und das um kurz vor acht Uhr. Frami schnaufte, und es dauerte eine halbe Stunde Rundführen, bis er einigermaßen wieder trocken war. Die ganze Zeit summte ich ihm etwas vor. Dankbar bohrte er den Kopf unter meinen Arm. Ich klopfte ihm den Hals und gab ihm ausnahmsweise ein paar Leckerlis. Ich führte Frami noch eine weitere halbe Stunde im Schritt, dann hatte der Regen aufgehört und das Gewitter hatte sich verzogen. Der Himmel klarte schnell auf. Ich nahm Frami am Zügel und legte mir den Sattel über den Arm. So bummelten wir hinunter auf den Hof. Dort machte sich gerade eine erwachsene Reitstundenklasse auf den Weg zur Halle. Ich band Frami vor einem Wallach an, und die beiden beschnupperten sich sofort neugierig. Frami wurde von seiner Trense befreit und ich brachte das Sattelzeug weg und griff zur Putzbox. Ich nahm den Hufkratzer und drehte mich zu Frami. „Huf!“, befahl ich energisch, aber sanft. Frami nahm ohne jede weitere Hilfe den Huf hoch und ließ mich meine Arbeit machen. Das klappte so auch bei den anderen drei Hufen. Ich klopfte Frami den Hals und gab ihm eine dicke Hand voll Leckerlis. Nachdem ich mit dem Striegel die Sattellage und die Schweifriemenlage gesäubert und Satteldruck vorgebeugt hatte, verflüchtigte sich die Reitschulklasse und ich rieb Frami noch den letzten Schweif ab. Dann gab ich ihm noch einen dicken Apfel und verabschiedete ihn zur Koppel.

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Àbóti, like you!

Ábóti Offline




Beiträge: 84

11.06.2005 23:14
#2 RE:Endlich wieder da! Antworten

Guter Bericht

LG, Lena
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LG, Lena

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